- Psychotherapie nennt man die Behandlung psychischer Störungen (z.B. Depression, Zwangsverhalten, Wahnhafte Störungen, Substanzmißbrauch). Diese werden in einer Therapie anhand festgelegter Kriterien diagnostiziert und therapeutisch oder medikamentös von Therapeuten, Heilpraktikern oder Fachärzten für Psychatrie und Psychotherapie behandelt. Ein unterschätzter Nachteil der Psychotherapie ist die oft noch selbstverständliche Diagnose. Diese ist u.a. Bedingung für die Leistungszusage der Krankenkassen. Klienten selber erfahren oft gar nicht, was im Diagnosebericht steht, der aber Krankenkassen und in besonderen Fällen auch Arbeitsämtern zugänglich ist. Diese Etikettierung schwächt, sobald der Klient sich zunehmend selber z.B. als depressiv versteht. Darüber hinaus führen therapeutische Diagnosen dazu, dass private Versicherungen (beispielsweise Berufsunfähigkeitsversicherungen) erhöhtes Risiko annehmen und Ausschlüsse definieren. Nach wie vor versagt der Staat die Verbeamtung von Lehrern, sobald diese in therapeutischer Behandlung waren. Dennoch bewährt sich Psychotherapie besonders bei der Behandlung schwerer Störungen.
Ich biete selbst keine Psychotherapie an, kann aber sehr gute Kollegen mit einem gesunden Verhältnis zur therapeutischen Diagnose empfehlen. - Systemische Therapie oder Familientherapie behandelt, wie der Name schon sagt, menschliche Systeme. Dies können Lebensgemeinschaften oder Familienkonstellationen ( besipielsweise Patchwork- oder Pflegefamilien) sein, in denen eines oder mehrere Mitglieder Symptome von Krankheiten oder anderweitig auffälligem Verhalten zeigen. Im Unterschied zur Psychotherapie wird in der Systemischen Therapie angenommen, dass Störungen von Verhalten oder Gesundheit nicht aus einer Person selber entstehen, sondern aus den im System meist unbewusst gelebten Beziehungsmustern. Ziel der Systemischen Therapie ist es, bewusst zu machen, wie die Mitglieder eines Systems miteinander interagieren und „funktionieren“, auszumachen, welche Konstellationen / Interaktionen oder Situationen zu Störungen im System führen und diese positiv zu verändern.
Systemisches Denken geht davon aus, dass Klienten bereits über alle Ressourcen verfügen, um auftretenden Schwierigkeiten zu begegnen. Der Blick auf die individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten ist in aller Regel nur verstellt und soll in der Systemischen Therapie wieder darauf fokussiert werden. Somit versteht sich Systemische Therapie als Hilfe zur Selbsthilfe. Bisher erfolgt noch keine Übernahme durch Krankenkassen. Tatsächlich hat systemische Therapie aber gute Chancen, das vierte zugelassene Richtlinienverfahren für Psychotherapeuten in Deutschland zu werden (in Österreich und der Schweiz ist das schon der Fall). - Im Coaching geht es nicht um Krankheiten, sondern um Herausforderungen, Weggabelungen und Wachstumsmöglichkeiten. Coaching ist eine potenzialorientierte Arbeit mit gesunden Menschen. Coaching braucht veränderungswillige und reflexionsfähige Klienten, um auf Augenhöhe Themen neu zu denken und mit Blick auf neue Handlungsoptionen anders als bisher anzugehen. Im Coaching stelle ich keine Diagnosen, behandle keine Krankheiten, führe keine Therapien durch und verordne keine Medikamente, sondern arbeite gemeinsam mit meinem Gegenüber an stimmigen Schritten in Richtung nachhaltiger, kreativer Lösungen.
Die Verwendung der Begriffe „Coaching“ und „Systemische Beratung“ erfolgt bei mir synonym.